18
Was du nicht willst, das man dir thu.
Das füg' auch keinem andern zu.
Vorgethan und nachbedacht, har manchen in groß
Leid gebracht.
Dem kleinen Veilchen gleich.
Das im Verborgenen blüht,
Sey immer fromm und gut.
Auch wenn dich niemand sieht.
16. Folgen der Unwissenheit.
Ein Knabe, Namens Konrad, wollte einst
einige Stücke ungelöschten Kalk mit nach Hause
tragen, und verbarg sic unter seiner Weste.
Unterwegs begegnete ihm ein Knabe, der ein
Paar Pferde in die Schwemme reiten wollte.
Diesen bat er, er möchte ihn doch auf das eine
setzen lassen. Der Knabe erlaubte es ihm, und
Konrad stieg aus.
Als sie in das Wasser kamen, legte sich das
Pferd nieder, und warf Konrad herab. Da er
nun mitten im Wasser stand, fing der Kalk an
sich zu erhitzen, und ihn zu brennen. Er schrie
jämmerlich um Hülfe; aber die am Ufer stehenden
Leute lachten ihn nur aus, weil sie keine Gefahr
sahen, und sein Geschrei für Muthwillen hielten.
Ehe er aus dem Wasser kommen konnte, hatte
der Kalk so tiefe Löcher in den Leib gebrannt, daß
seine Eingeweide dadurch verletzt wurden, und er
nach einigen Tagen daran sterben mußte-
17. Das dienstfertige Kind.
Karl spielte einst mit vielen Kindern auf der
Straße. Da kam ein fremder Herr und fragte
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
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Extrahierte Personennamen: Konrad Konrad Konrad Konrad Konrad Konrad Karl Karl
!8 -------------------------
Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht leicht
wieder.
Waü du nicht willst, daß man dir thu',
Das füg' auch keinem andern zu.
Vorgethan und nachbedacht, hat manchen in groß
Leid gebracht.
Dem kleinen Veilchen gleich,
Das im Verborgnen blüht,
Sey immer fromm und gut.
Auch wenn dich niemand steht.
14.
Folgen der Unwissenheit.
Ein Knabe, Namens Konrad, wollte einst
einige Stücke ungelöschten Kalk mit nach Hause
tragen, und verbarg ste unter seiner Weste
Unterwegs begegnete ihm ein Knabe, der ein
Paar Pferde in die Schwemme reiten wollte. Die-
sen bat er, er möchte ihn doch auf das eine setzen
lasten. Der Knabe erlaubte es ihm, und Konrad
stieg auf.
Als ste ins Wasser kamen, legte stch das
Pferd nieder, und warf Konraden herab- Da er
nun mitten im Wasser stand, fing der Kalk an
stch zu erhitzen, und ihn zu brennen Er schrie
jämmerlich um Hülfe; aber die am Ufer stehen-
den Leute lachten ihn nur aus, weil sie keine Ge-
fahr sahen, und sein Geschrei für Mulhwillen
hielten.
Ehe er aus dem Wasser kommen konnte,
hatte der Kalk so tiefe Löcher in den Leib gebrannt,
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Extrahierte Personennamen: Konrad Konrad Konrad Konrad
10
ten aus Meer, und fanden große angeschwemmte
Stämme, die aneinander gefügt, oder ausgchöltzu Floß
und Kahn werden konnten. Auch des Töpfers Kunst
mußte sehr alt sein, und ein am Feuer sich verhärtendes
Gefäß leitete auf das Brennen derselben. Die ältesten
Speisen aß man roh; aber Feuer und irdene Gesäße
führten aufs Kochen, Backen u. f. w., und Handmüh-
len zum Zerreiben des Getreides statt des Zerstoßens
waren wenigstens schon zu Moses Zeit üblich. Über-
haupt war an den Gebrauch des Feuers eine Reihe
von Erfindungen geknüpft. Der Umgang mit den Thie-
ren, die, krank, sich selbst gewisse Kräuter suchten,
leitete auf die ersten Spuren der Heilkunde. Das
Eigenthum führte zu dem Streite über das Mein und
Dein und zu den ersten Rechtsbegriffen; die Aelteften,
Weisesten, wo nicht die rohe Gewalt entschied, wurden
Richter. Das Leben im Freien führte auf Beobachtung
der Gestirne; die Sonne mlt ihrer befruchtenden Wär-
me, die Elemente mit ihren furchtbaren Wirkungen er-
regten Furcht und Staunen. Man hielt sie, wie auch
der roheste Mensch eine dunkle Ahnung von etwas
Höherem hat, für erhabenere und mächtigere Wesen,
deren Zorn durch Darbringung des Besten, was man
hatte, besänftigt sein wolle. Bald wurden auch Thiere
Symbole oder Sinnbilder gewisser ehrfurchterweckender
Eigenschaften, und wurden verehrt; und einzelne Men-
schen weiheten sich besonders dem Dienste solcher ange-
beteten Gegenstände. Das Gute wurde der Sonne,
dem Lichte, überhaupt einem guten Wesen; das Böse
der Nacht und einem bösen Wesen zugeschrieben; an
jenes knüpfte sich der Begriff des Entstehens und Er-
haltens; an dieses der des Zerstörens an.
Aber mit dem Allen waren zwar die Menschen
klüger, aber nicht besser und frömmer geworden, und
daher, so erzählt jene heilige Urkunde, beschloß der
Schöpfer, die Menschen bis auf Eine fromme Familie
(Noah) durch eine große Fluth (die sogenannte Sünd-
fluth) wieder von der Erde zu vertilgen. Noah erhielt
den göttlichen Befehl, sich und die Seinigen, nebst vie-
len Thleren in ein^großes Schiff zu flüchten, welches
endlich, nachdem die Fluth sich verlaufen, auf dem
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
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129
raums, indem besonders durch griechische Flüchtlinge
das Studium der alten Sprachen wieder im Abend-
land belebt worden war. Auch die Araber hatten noch
ihre Schulen zu Bagdad, Bassora^ Kairo, Alexandria,
Fez, Marokko, Sevilla. Granada, und besonders ln
Koppova; chatten einen Abulfcda und Elmactn zum Ge-
schichtschreiber (nach 1z00), und einen Averroes als
.Arzt,(t 1217). Die Juden hatten Hauptschulen zu
Tiberias und Babylon und ihre Nabbinen; ein Aben-
Esra, die Kimchi, Maimonides, der Leibarzt Saladins,
schrieben Commentare übers alte Testament.
Zu großer Dlüthe war ln diesem Zeitraum da6
städtische Leben und damit der Bürgerstand, der Kern
jedes Volkes, gediehen. Handel und Gewerbe fanden
hier ihre Sicherheit, oder wußten sie sich durch Ver-
bindungen, Zünfte, Gilden, zu verschaffen. Als die
Städte sich selbst Gesetze und Obrigkeiten zu geben
ansingen, entsprang oft Streit zwischen den alten Ge-
schlechtern und den Zünften, welche nicht minder an
der Stadtreqierung Antheil haben wollten. Es kam
oft zu blutigen Kriegen, wenn ganze Korporationen
und Stande mit einander uneinig waren. Oft' ver-
bündeten sich auch Städte gegen den Adel, und dieser
schloß wieder Bündnisse unter sich. Des Adels Haupt-
beschäftigung waren Krieg, ritterliche Uebungen und
.Turniere, Zechen, Jagd; wenn er sich einen guten Tag
machen wollte, ritt er in die Städte. Noch bllchxte er
als Vasall das stehende Heer der Lehns-und Landes-
herrn. Allein diese Kriegsversassung gewann auf ein-
mal eine andere Gestalt, als das Pulver zum Kriege^
angewendet wurde.
Möglich, daß die Chinesen es schon vor l600
Jahren gekannt und Araber es schon im 12. Jahr-
hundert zu Feuerwerken gebraucht haben: daß schon in
den Bergwerken des Harzes vor Öco Jahren mit Pul-
ver das Gestein gesprengt wurde; damit aber war es
noch nicht für den Krieg gefunden. Nach einer, frei«
lick zweifelhaften Nachricht, soll ein Franziskaner, Ber-
thold Schwarz zu Freiburg, durch zufällige Entzündung
des Pulvers in einem mit Feuer in Berührung ge-
kommenen Mörser, aus den Gedanken gerarhen sekn,
3t« Auff. " * 9
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
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ableiter, (daher mit Beziehung auf den nordamerika-
nischen Krieg es heißt: eripuitcvelv kulmen sceptrum-
que tyrannis). Die Metall-Electricität (Galvanismus)
entdeckte Galvani zu Bologna 17q1; und Volta zu
Pavta fügte die Doltaische Säule einige Jahre später
hinzu. Auf den Gedanken, mit Gas (welches Fluidum
Robert Boyle, f lögt, entdeckt haben soll) zu be-
leuchten, kam zuerst Lampadius (1801) in Fretberg.
Lebon, der Erfinder der Thermolampe entwickelte Gas
aus Holz; bald darauf die Engländer aus Steinkohlen;
und jetzt ist fast ganz London mit Gaslicht beleuchtet.
Den Anemometer (Windmesser) erfand 1708 Wolf;
1676 der Engländer Barlow die Repetiruhren; 1726
ein Engländer Sully die Seeuhr; 1730 der Holländische
Gärtner Holt das Kopuliren der Bäume (überhaupt
wurde seit Le Notre die Gärtnerei zur Kunst, aber im
steifen französischen Geschmack, dem die Engländer ihre
Parks entgegensetzten); 1753 nahm ein Schotte-Frcm'z
Horn die erste Maserneinimpfung vor. Didot vervoll-
kommnete die Stereotypen, die der Holländer van der
Mey zu Ende des 17ten Jahrhunderts in Leiden er»
fand. Ueberhaupt wurde die Buchdruckerkunst durch
Bodoni, Didot, Göschen, Breitkopf, Tauchnitz, ästhe-
tisch sehr veredelt. Den Runkelrübenzucker erfand der
Ehemiker Achard 1800, den Stärke-Zucker der Peters-
burger Akademiker Kirchhofs; 1768 der Engländer Ed-
geworth die Eisenbahn; 1769 Wille den Electrophor;
1773 Reiryarus den Blttzschirm;-Robert Fiilton 176?
bis 1815 (die Dampfmaschine selbst James Watt) ein
Nordamerikaner das D a mpfb 0 ot, ferner einen Kahn/
um unterm Wasser zu schwimmen, und die Marmor-
sägemühle; der Russe Krechting den Dendrometer -oder
Baummesser; der Schotte Owen die Armenkolonien; den
Steindruck 17y6 Aloys Senefelder und Simon
Schmidt zu München; das Panorama Robert Parker
(Ende des 13. Zahrh.); das Panharmonlkon Mälzl in
Wien; 1815 Drais die Laufmaschine (Draisine); da^
Fortepiano erfand Schröter 1717; Perkins 1l25 die
Dampskanone.
—
16 *
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
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159
stitutionsedket (1629) hervor, demzufolge alle seit dem
Passauer Vertrage eingezogenen geistlichen Güter £2 Erz-
bißthümer, 12 Bißthümer und eine Menge andere
Stifter, Abteien und Klöster) der geistlichen Hand zu-
rückgegebcn, die Reformirten vom Reltgionsfrieden ganz
ausgeschlossen, und die protestantischen Untcrthanen
katholischer Fürsten zum Katholicismus zurückgebracht
werden sollten. Durch dieses harte Editk rief man,
und durch die Art, wie man es zu vollziehen anfing,
die Protestanten von neuem in die Schranken. Schwer-
lich glaubte aber Ferdinand an großen Widerstand;
denn er gab nach, daß Wallenstetn, welcher Freund und
Feind mit feinem Heere und seinem Uebermuthe gleich
sehr zu drücken pflegte, des Heerbefehlö entsetzt, dessen
Armee aber zum größten Theil entlassen wurde. —
Schien fich's aber wirklich um die Existenz des Pro-
testantismus selbst zu handeln, so konnte diesen ein
Fürst, dessen Thron selbst auf, und mit demselben be-
stand, konnte der junge und kriegserfahrne Gustav
Adolph von Schweden ihn nicht fallen lassen. Auch
Frankreichs Richelieu hatte ihn zu diesem Kampf ermun-
tert und so landete denn Gustav (24. Juni 1630)
mit einem kleinen aber versuchten Heere an der Küste
Pommerns, setzte Meklenburgs Herzoge wieder ein, zwang
Pommerns und Brandenburgs Fürsten zu einer Ver-
bindung und trieb an allen Orten die Kaiserlichen vor
sich her. Auch der schwankende Johann Georg von
Sachsen mußte, von den Schweden und Kaiserlichen
gleich nah bedroht, sich endlich für die ersteren ent-
scheiden. Jetzt wurde doch der „Schneekönigs dem
Hof von Wien bedenklich, denn bis htehcr hatte Ferdi-
nand Ii. immer nur gesagt: „Wir haben Halter wieder
ein kleines Feindletn bekommen." Zwar kostete Sach-
sens unpolitisches Zaudern dem unglücklichen Magde-
burg seine Existenz, indem es von Tilly erstürmt (ro.
Mat 1631) und wahrscheinlich nur von Pappenhetm
angczündet und Mehrere Tage lang unter schrecklichen
Martern der protestantischen Einwohner ausgeplündcrt
wurde. Aber die Mordbrenner erreichte bald ihr Schick-
sal. Denn wen« sie auch Leipzig noch besetzten, so
A
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser]]
TM Hauptwörter (200): [T30: [Gustav Schweden Adolf Wallenstein Kaiser Heer Tilly König Krieg Schlacht], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T40: [Protestant Kaiser Kirche Katholik Reichstag Jahr Lehre Reformation Augsburger Land], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff]]
Extrahierte Personennamen: Ferdinand Gustav
Adolph_von_Schweden Gustav Frankreichs_Richelieu Gustav_( Gustav Meklenburgs Johann_Georg_von
Sachsen Johann Tilly
Extrahierte Ortsnamen: Pommerns Brandenburgs Schweden Wien
beschvehrt werden; zeigt sich nach einigen Tagen ker>
ne Brühe, so schütte man etwas Wasser zu.
11) Den Kohl reißt man mit den Wurzeln
aus, und versetzt ihn in Keller bis an die Blatter in
Erde; blauen Kohl laßt man im Garten, wie
auch den Vieh - Braunkohl, auf dem Felde stehen,
wenn er vom Wilde nichts zu fürchten hat.
12) Die Rüben werden Ende des Herbsts
auch ausgenommen, in Kellern von den Blattern
und zum Theil auch von den Wurzeln gesäubert, ein-
gegraben und verwahret.
13) Obst, wenn es sich von den Stielen
gerne ablvset, bricht man mit der Hand, so viel
möglich, ab, und wählt sich hiezu einen trocknen schönen
Tag; nasses Obst lege man auf einen luftigen Boden
■¿mn Abtrocknen, trocknes aber bringe man in ein Ge-
wölbe, aber nicht auf Stroh, sondern auf Bretern;
: man schütte es so dünn als möglich aus, damit es
l nicht faule; sehe daher alle Tage ficißig nach, und
s suche, die schadhaften Stücke aus; wähle aber nur
j diejenigen Obstsorten, die sich am längsten eßbar,
\ frisch und schmackhaft erhalten. Die übrigen benutze
a man zu Most, Vrandewein, Essig oder zum Abdör-
1* ren. Hiezu dienen folgende Vorschriften:
a) Birnen müssen, ehe sie anfangen Leig j«
^werden, gedörrt werden.
b) Kw'chen muß man die Stiele abnehmen,
luund so einige Tagp, ehe man sie in den Ofen
umringt, liegen lassen.
c) Birnen und Aepfel müssen gespaltet, und
oi>on den Butzen und dem Kernhause befreyet werden.
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel]]
TM Hauptwörter (100): [T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
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cmso koche man ein S.uentchen vorn besten Rauchta-
back / oder von schlechterer Sorte zwey H.uentchen / in
ctnctri halben Maas Wasser / feige es durch und gebe
ein Klystier davon. Diese Quantität versteht sich von
einem Erwachsenen, denn bey Kindern muß sie nach
dem Verhältnis ibrer Grösse eingerichtet werden. Wä-
re auch dieses nicht zu haben/ so ist doch wohl ein oder
ein paar Loth Seife mit Wasser gekocht/ oder eine
Handvoll Salz in Wasser aufgelöst/ oder Essigs vor-
handen/und im äußersten Nothfall der Harn eines ge-
sunden Menschen dienlich/ um ein Klystier davon zu geben^
4) Wahrend dieses geschieht/ sucht man auch/
nach vorhergegangener Aderlässe/ mit einer in die
Nase gesteckten Feder oder zusammengerolltem Pap-
pier/ oder durch eingeblassnen Tabacksrauch/ oder
Schnüpftaback, oder Pfeffer ein Niesen zu erwecken.
Wenn flüchtiger Salmiakgeist aus einer nah-
gelegenen Apotheke geholt werden kann, so steckt
man ein damit angefeuchtetes zusammengerolltes
Tüchlein in die Nass/ gtest einige Tropfen davon
auf die Zunge/ reibt ihn unter bte / rn die
Schlafe und alle Gelenke der Glieder ein. In Er-
mangelung desselben thut warmer Essig oder Wein
auch gute Dienste. Man kann auch warmen Brano-
wein mit Tüchern auf die Brust und den Unterleib
schlagen. Endlich versuche man noch das Brennen
der Fußsohlen mit einem glühenden Eisen.
Schlagen die vorgeschriebenen Mittel in diesem
und den folgenden Fallen nicht bald an/ so lasse inan
nur den Muth nicht zu früh sinken/ sondern fahre mit
denselben, besonders dem Reiben und dem Tabacks-.
rauchklystier/ mehrere Stunden laug fort/ und gebe da-
' be»,
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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TM Hauptwörter (200): [T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T46: [Körper Blut Wasser Luft Haut Magen Herz Speise Muskel Mund], T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide]]
r
426
mache sich sieissig Bewegung, suche beständig in einer
mvchlichst reinen Luft zu leben / wasche sich und spüle
sich den Mund zum öftern mit Weinessig aus/ kaue
Wacholderbeere und schlucke vor dem Krankenbette den
Speichel nicht hinunter»
Xxx. Vom Verhalten bey den Pocken.
1) Wenn die Pocken (oder Blattern) in eines
Gegend an emigen Kindern zum Vorschein kommen;
so müssen vorsichtige Eltern ihre Kinder auf diese Krank-
heit vorbereiten. Wenn sie nur ein Jahr oder drüber
alt sind/ giebi man ihnen etwa ein halbes oder ganzes
Quentgen von gereinigter Manna in dünner Haber-
grütze / Suppe oder Thee; man kann ihnen auch einige
Lage nach einander Morgens etwas von Rhabarbar-
Tinktur eingeben/ gleich wie auch noch etwas mehr den
grösser» Kindern/ die über 3 Jahr alt sind. Man
thut indessen wohl/ wenn man einen Arzt fragt/ wie
viel man einem jeden Kinde nach seinem Älter von die-
ser Arjney. geben dürfe; nur muß man die Kinder
kein Fleisch/ am allerwenigsten Schweinenfleisch/ kei-
nen Schinken/ kein fettes Backwerk essen lassen.
2) Sind die Pocken da, so muß 1) der Kranke
^ hie strengste Diät beobachten/ Fleischbrühe/ Eyer,
Wern/ Gebackenes und Mehlspeisen gänzlich melden.
Blosse Brodsuppen und gekochtes Hbst kann er es-
sen. Man muß dem Kranken sehr viel zu trinken ge-
den/ sonderlich dünnes abgekochtes Gerstenwasser/ ab-
gekochte Habergrütze/ abgekochtes dünnes Reißwasser;
man kann auch einen Lössel voll Honig in den Topf
thun. Unter drey Theile Wasser kann man auch ei-
zwn Theil Milch schütten und die Kranken trinken las.
sen
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden]]
TM Hauptwörter (200): [T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide], T125: [Haus Stein Fenster Dach Holz Stroh Winter Erde Wand Wohnung], T111: [Kind Mutter Vater Eltern Frau Jahr Knabe Schule Haus Mann], T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni]]